Geschichte



Im September 1978 stellte die Audi NSU Auto Union AG (ab 1985 Audi AG) die zweite Generation des erfolgreichen Audi 80 vor.
Das Modell wurde innnerhalb der "B"-Baureihe (Mittelklasse) als B2 eingereiht und löste den seit 1972 gebauten Audi 80 B1 vom Typ 80 bzw. 82 ab.

Der B2 wurde als zwei- sowie viertürige Stufenhecklimousine angeboten, wobei der Zweitürer erst ab Frühjahr ´79 ausgeliefert wurde.
Alle frontgetriebenen Modelle der B2-Baureihe firmieren bis zur Produktionseinstellung intern als Typ 81, unabhängig von ihrer Karosserieform.

Vom Audi 80 B2 abgeleitet, stellte das Unternehmen im Frühjahr 1980 das lange erwartete Audi Coupé sowie -als Novum- das Audi Quattro Coupé (Urquattro) vor,
den ersten Großserien-Straßensportwagen mit permanentem Allradantrieb.

Während das Coupé auf der Bodengruppe des Audi 80 entwickelt wurde und damit ebenfalls als Typ 81 firmiert,
wurde für die neuartige Allradantriebs-Plattform des Urquattro erstmals die interne Bezeichnung Typ 85 vergeben.

Gegenüber den Vorgängern wuchs die Karosserie des B2 in ihren Abmessungen. Für die Karosseriegestaltungzeichnete zunächst Claus Luthe verantwortlich;
nach dessen Wechsel zu BMW wurde das Design von Giorgio Giugiaro nochmals überarbeitet.
Das Fahrwerk mit MccPherson-Federbeinen und Querlenkern an Hilfsrahmen vorn und starrer Torsionskurbelachse hinten,
Zahnstangenlenkung und hydraulisch betätigten Bremsen (Scheiben vorn, hinten in der Regel Trommeln), blieb größtenteils gleich.

Audi 80 / 80 quattro

Von Produktionsbeginn an stehen Vergasermotoren mit 1.3L/50 PS bis 1.6L/85 PS zur Verfügung;
das Topmodell stellt der 80 GLE mit 1.8L/110 PS und K-Jetronic dar.
Im August 1980 ergänzt ein Saugdiesel mit 1,6L/54 PS das Programm.

Ab Februar 1981 wurde der B2 -wie viele Modelle des V.A.G-Konzerns auch- als „Formel E“ angeboten:
diese Energiespar-Ausführung verfügt serienmäßig über ein Fünfganggetriebe mit lang übersetztem 5. Gang zur Drehzahlabsenkung (genannt „4+E-Getriebe“)
sowie eine Start-Stopp-Anlage, mit der der Motor durch einen Knopf im Scheibenwischerhebel abgeschaltet und bei Betätigung von Kupplungs- und Gaspedal
wieder gestartet werden konnte, um beispielsweise bei Ampelstopps Benzin einzusparen.
Das Kundeninteresse blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück.

Im August 1981 wurde das Modellprogramm intern neu geordnet; mit dem Audi 80 CD war nun auch ein Fünfzylinder-Saugmotor in der Limousine erhältlich.
Als anspruchsvollstes Modell verfügte er serienmäßig über Rahmenkopfstützen vorne & hinten, hochwertigem Velourstoff, höhenverstellbaren Fahrersitz,
4+E-Getriebe, Drehzahlmesser, Mittelarmlehne hinten, Vierspeichenlederlenkrad, Scheinwerferreinigungsanlage, Aluminiumrädern,
V2A-Abdeckungen auf den Stoßstangen, Frontspoiler in Wagenfarbe, matt eloxierte Regenrinnen und breiten Seitenzierleisten mit Edelstahleinlage.
Der Audi 80 CD wurde ausschließlich als viertürige Limousine angeboten.

Ab Februar 1982 wurde das Dieselmodell auf Wunsch auch mit Abgasturbolader und 70 PS angeboten;
welcher optional auch im Audi 80 CD erhältlich war.

Im November 1982 erschienen der Audi 80 quattro 5E mit 136 PS als zweiter Audi mit permanentem Allradantrieb.
Bodengruppe & Antriebsstrag teilt er sich mit dem 1980 vorgestellten Audi quattro Coupé (Urquattro).

Zur Abgrenzung zu den "gewöhnlichen" 80ern wurde der 80 quattro optisch an das Schwestermodell Audi Coupé angepasst: er erhielt dessen Breitbandscheinwerfer,
in der Frontstoßstange intergrierte Blinker sowie den Frontspoiler. Die im Innenraum verbauten Sportsitze waren formal ebenfalls aus dem Coupé entlehnt.

Dieses Modell war die erste allradgetriebene Limousine von Audi, als interne Typbezeichnung firmierte er ebenfalls als Typ 85.

Von Februar 1983 bis März 1984 wurde -wie schon beim B1- eine GTE-Variante angeboten; diesmal auf Basis des 1.8L Vierzylindermotors mit 112 PS und Fünfganggetriebe.
Der GTE ersetzte damit den 110 PS starken Audi 80 GLE.
Im Modelljahr ´83 war der GTE in nur 3 Farben erhältlich (alpinweiß, zermattsilbermetallic, montegoschwarzmetallic).
Die Türen bekamen im unteren Drittel Dekorstreifen mit GTE-Schriftzug, die serienmäßigen 13"-Leichtmetallfelgen waren in alpinweiß lackiert,
ebenso auch die Audi-Ringe im Grill und die Farbauflage der Schriftzüge am Heck.
Zum Modelljahr ´84 waren weitere Serienfarben erhältlich, die seitlichen Dekorstreifen entfielen.
Das offiziell "Reggae-Dessin" genannte Streifenmuster der Sport-Stoffsitze und Türverkleidungen wurde beibehalten und exklusiv für den GTE hergestellt.

Zum Modelljahr 1985 wurde die umfangreichste Modellpflege während der gesamten Bauzeit vorgenommen; er betraf alle Modelle der Baureihe B2.

Der Audi 80 erhielt breitere sowie höhere Stoßstangen in neuem Design, serienmäßig durchgehende, breite Kunststoffleisten auf den Türen,
die breiter ausfallen als bisher und über die Karosseriesicke reichen. Front- und Heckpartie wurden deutlich umgestaltet: Kühlergrill sowie Scheinwerfer wurden nach vorn hin abgeschrägt,
um die Familienähnlichkeit zum 1983 präsentierten, aerodynamischen Audi 100 (C3) hervorzuheben.
Die Rückleuchten wurden vergrößert und geteilt, so daß die inneren Heckleuchten nun auf dem -nach unten vergrößerten- Kofferraumdeckel saßen,
welcher durch das höhere Gewicht nun mittels zweier Gasdruckdämpfer offen gehalten wurde.
Die Ladekante wurde bis auf Höhe der Stoßstange heruntergezogen, was die Konstruktion eines neuen Heckbleches erforderlich machte,
damit aber nun endlich auch einem bisherigen Kritikpunkt der Autopresse begegnete.
So ähnelte der 80er nun auch von hinten ebenfalls stark dem "großen Bruder" Audi 100.

Im Innenraum wurden Armaturenbrett sowie Cockpit deutlich modernisiert, hochwertigere Materialien wurden verwendet.
Die UV-Anfälligkeit sowie die starke Tendenz zum Knirschen der Plastiklandschaft wurden größtenteils ausgemerzt.

Neue Stoffe und Farbmuster hielten Einzug, das Modellprogramm wurde komplett neu geordnet.

Die 1.6- und 1.8-L Benzinmotoren wurden ebenfalls überarbeitet.
Auch der Audi 80 quattro macht das Facelift mit, wird jedoch nur noch mit 1.8-L Vierzylindermotoren angeboten.

Wer künftig Fünfzylinder plus quattro fahren will, muß als Limousine zum Audi 90 greifen, als Coupé zum Audi Coupé quattro.

Denn mit dem Facelift entfällt auch der Audi 80 CD - wer nun fünf Zylinder in der Stufenheckkarosserie will,
der greift fortan zum neuen Schwestermodell des 80ers, dem Audi 90.
Die Fünfzylindermotoren blieben nun diesem luxuriöser ausgestatteten, aufgewerteten Modell vorbehalten,
das höherwertige Stoffe im Innenraum, Edelstahleinlagen in den Seitenleisten sowie glanzeloxierte Regenrinneleisten bekam,
dazu noch die Breitbandscheinwerfer sowie die wuchtigeren Stoßstangen und Schwellerverkleidungen des (zeitgleich facegelifteten)
Audi Coupé incl. der Edelstahleauflagen.
Der Audi 90 war ebenfalls als quattro erhältlich, jedoch nie als zweitürige Limousine.
Eher eine Nebenrolle auf dem Inlandsmarkt spielte der Audi 90 Turbodiesel: als einziges Audi 90-Modell hatte er einen Vierzylindermotor.

Exklusiv für die Niederlande wurde ab 1985 der Audi 80 CS angeboten.
In den bekannten Motorvarianten 55 kW (75 PS) mit Viergang- oder „4+E“-Getriebe oder 90 PS mit 4+E-Getriebe.
Um die Abverkäufe des Audi 80 nochmals anzukurbeln, wurde im Oktober 1985 für die Modelle mit 75- und 90-PS-Motoren die Innenausstattung des Audi 80 GTE angeboten.
Zuerst gab es sechs (amazonasblau metallic und zermattsilber metallic), ab 1986 dann vier Außenfarben (Tornadorot, Alpinweiß, Steingraumetallic und Grapithmetallic).
Die serienmäßige Ausstattung war bis auf die Zusatzinstrumente der des GTE gleich.
Geliefert werden konnten ab April 1986 für dieses Modell fast alle Motoren.

Auch der 80 GTE überlebte das Facelift, nun ohne Zierstreifen auf Karosserie oder Polstern,
dafür noch immer mit sportlicher Ausstattung und leistungsstarken 1.8L Vierzylinder-Einspritzmotoren.

Als sportliche Basisvariante war ab Mj. ´86 auch der 80 GT erhältlich,
hier begannen die Motorvarianten bereits beim 75 PS Vergasermotor oder dem 70 PS Turbodiesel.

Audi Coupé / Coupé quattro

Die Karosserie des Audi Coupé basiert auf dem 2 Jahre zuvor erschienenen Audi 80 und übernimmt in weiten Teilen dessen Bodengruppe,
der Vorderwagen bis zum Ansatz der A-Säule mit Motorhaube und Kotflügeln sind ebenfalls identisch.
Der Dachaufbau fällt beim Coupé um runde 3cm niedriger aus, die Frontscheibe steht im flacheren Winkel und ist etwas größer.
Die Frontbleche unterscheiden sich zwischen Vier- und Fünfzylindermodellen.

Bedingt durch die geringere Bauhöhe wird für Coupé und Urquattro zeitlebens nur ein herausnehmbares Stahl-Ausstelldach angeboten.
Das im Audi 80 verbaute Schiebedach hätte im Coupé die ohnehin schon reduzierte Kopffreiheit weiter eingeschränkt.

Zum Produktionsstart 1980 ist das Coupé mit Vier- und Fünfzylinder-Vergasermotoren von 1.6L/75 PS bis 2.0L/115 PS
in den Ausführungen "Coupé C" bzw. "Coupé GL" oder "Coupé GT" erhältlich.

Die Vierzylinder-Varianten übernehmen Innenausstattung, Lenkrad sowie die 13-Zoll-Stahlfelgen vom zweitürigen Audi 80.
Die Front kommt ohne Spoiler unterhalb der Stoßstange aus; dem frühen Vierzylinder-Coupé mit der 75 PS-Maschine "fehlt" zudem
(als einzigem Coupé überhaupt) der Spoiler auf der Heckklappe. Die Tür- & Scheibenrahmen sind in Wagenfarbe gehalten.
Die Kunststoff-Seiteleisten verfügen über 2 dünne, eingelegte Edelstahlstreifen.

Das Coupé GT wird grundsätzlich mit zweifarbiger Karosserie ausgeliefert, der Kontrastton unterhalb der Türleisten ist allerdings aufgeklebt.
Auch zeichnet ein farblich abgestimmter, doppelter Zierstreifen entlang der Gürtellinie zur C-Säule hoch ausschließlich die GT-Modelle aus.
Die Tür- & Scheibenrahmen sind in mattschwarz gehalten. Serienmäßig sind beim GT Heck- und Frontspoiler, letzterer in Wagenfarbe.
Die Kunststoff-Seiteleisten verfügen über einen eingelegten Edelstahlstreifen.
Die Innenausstattung verfügt über Sportsitze vorn und hinten mit dem neuartigen, grob gemusterten "Karotweed" -Stoff.
Im Innenraum zeigen Vierspeichen-Sportlenkrad sowie drei in die Mittelkonsole integrierte Zusatzinstrumente den sportlichen Anspruch.

Alle Coupés tragen an der Front eckige Halogen-Doppelscheinwerfer im Chromrahmen, die wegen ihrer schlechten Lichtausbeute häufig kritisiert wurden.
Zum Modelljahr 1983 wurden sie bei allen Coupés durch Breitbandscheinwerfer ersetzt.

Der Audi 80 der Modellreihe B2 wurde nach den Werksferien im August 1986 durch den Audi 80 B3 (Typ 89) abgelöst.

Das Audi Coupé der Modellreihe B2 wurde nach den Werksferien im August 1987 durch das Audi Coupé B3 (Typ 89) abgelöst.

Der Audi 90 der Modellreihe B2 wurde nach den Werksferien im August 1987 durch den Audi 90 B3 (Typ 89) abgelöst.

Das Audi Quattro Coupé (Urquattro) der Modellreihe B2 wurde 1991 durch das Audi Coupé S2 abgelöst.