AudiCoupéGT
Audi Coupé GT
Mit der großen Modellpflege zu den Werksferien 1984 wurden die B2-Modelle zum Modelljahr ´85 gründlich modernisiert und aufgewertet,
wobei bekanntermaßen das aerodynamische Flaggschiff Audi 100/200 des Typs 44 Pate stand.
Die schräggestellte Front mit neuen Scheinwerfern und neuem Kühlergrill war eine der markantesten Neuerungen der ganzen Modellreihe,
beim Coupé konnte der Luftwiderstandsbeiwert unter Anderem dadurch sogar auf cW = 0,36 gesenkt werden.
Das Coupé teilte sich die neue Front nun auch mit der als Audi 90 bezeichneten Luxus-Version des Audi 80,
die Stoßstange bildete nun eine Einheit als voluminöse, bis zu den Radhäusern reichende Frontschürze in Wagenfarbe,
auf der Oberseite waren Edelstahl-Zierleisten montiert.
Die Blinker wanderten nun von den Stoßstangen-Ecken weiter nach innen, wo sie etwas geschützer als bisher
vor kleinen Remplern und Anstreifern waren; sie flankierten als optische Einheit zusammen mit den Nebelscheinwerfern das Kennzeichen.
Die Coupés für den US-Markt erhielten abweichend von den EU-Versionen die Scheinwerfer des Audi 80 mit "Sealed Beam" -Einsätzen,
die daneben angeordneten Blinker waren auf den ersten Blick ebenfalls mit denen des 80ern identisch,
wiesen aber an den Seiten eingelassene Reflektorfelder auf - und waren als Standlicht geschaltet.
Die eigentlichen Blinker fanden sich analog zur EU-Version in der Frontschürze.
In der Seitenlinie fielen die verbreiterten, seitlichen Stoßleisten mit eingelegtem Edelstahlstreifen auf,
die die optische Linie der Stoßstangen vorne und hinten aufgriffen und nun auch über den Türfalz führten,
anstatt wie bisher knapp unterhalb zu enden.
Die Schweller waren -identisch zum Audi 90- mit in Wagenfarbe lackierten Kunststoffteilen verkleidet.
Die Fensterzierleisten waren nun einheitlich mattschwarz gehalten, die Türrahmen beim GT wie bisher in mattem Schwarz lackiert.
Die serienmäßigen Stahlräder waren mit den glattflächigen "Aero"-Radvollblenden des Audi 100 abgedeckt.
Aluminiumfelgen gab es gegen Aufpreis, jetzt nur noch im neuen 16-Speichen-Design.
Die neue Heckansicht war ebenfalls geprägt von einer neuen, voluminösen Heckschürze in Wagenfarbe
mit integriertem Stoßfänger und Edelstahlauflagen, wobei diese Komponenten nicht mit denen des Audi 90 identisch sind.
Die Rückleuchten und das Leuchtenband mit Coupé-Schriftzug waren nun schwarz getönt - eine Optik,
die bislang vom Tuner und Ex-Audi-Mitarbeiter Walter Treser angeboten und nun in die Serie übernommen wurde.
Die Coupés für den US-Markt behielten zeitlebens ihre rot/gelben Rückleuchten und machten den Wechsel zum modischen schwarz nicht mit.
Noch dazu waren sie mit seitlich eingelassenen Reflektoren versehen,
was sie nur auf den ersten Blick identisch mit den EU-Leuchten erscheinen läßt.
Der bisherige schwarze Heckspoiler aus PU-Schaum wurde durch den größeren, schwarzen Heckflügel des Audi Quattro ersetzt.
Für das vierzylindrige Audi Coupé (ohne den Namenszusatz "GL") kam der Spoiler in alter Form, jedoch einer eine verbesserten Hartplastik-Version.
Die mattschwarze Teilfolierung der Heckklappe entfiel ersatzlos, ebenso die restliche Foliendekoration bisherigen GT-Modelle.
Die Heckscheiben-Wisch-Wasch-Anlage und der Grünkeil in der Frontscheibe war beim GT nun serienmäßig.
Die Vierzylinder-Coupés wurden ab dato als Audi Coupé (statt zuvor als Audi Coupé GL) vermarktet -
bei flüchtiger Betrachtung war nun nicht mehr sofort erkennbar, ob es sich um das Fünfzylinder-Topmodell
oder die günstigere Vierzylinder-Variante handelte.
Dennoch blieben den Modellversionen verschiedene Erkennungsmerkmal erhalten - so verfügte das Coupé GT
weiterhin über geschwärzten Seitenfenster- und Türrahmen, die bei den Vierzylinder-Versionen in Wagenfarbe gehalten waren.
Zeitlebens waren die 4zylinder-Coupés an der glanzeloxierten Regenrinne zu erkennen, beim GT waren sie stets anthrazitfarben.
Der modellgepflegte Innenraum war nun mit Sportsitzen im neuen Brighton-Gewebe ausgestattet,
ergänzt um die aus dem quattro bekannten Rahmenkopfstützen.
Für die Polsterung standen drei Farben zur Auswahl: Quarz (dunkelgrau), Marine (blau) und Brasil (braun),
auf dem US-Markt waren abweichend dazu auch Veloursstoffe in verschiedenen Farben erhältlich.
Die neue Armaturentafel mit überarbeiteten Schaltern teilte sich das Coupé GT wieder mit dem Audi 90.
Wem die analogen Instrumente nicht gefielen, konnte beim 100 kW-Motor für rund 950,- DM Aufpreis
nun auch das digitale Kombiinstrument "Digifiz" (Digitale Fahrer-Informationsanzeige) bestellen.
Bei den Vierzylinder-Coupés war der Innenraum etwas einfacher gehalten - hier kam die Bestuhlung des ebenfalls facegelifteten Schwestermodells
Audi 80 CD zum Einsatz, inklusive des etwas einfacher gestalteten Armaturenträgers der Audi 80-Reihe mitsamt allen Schaltern.
Gegen Aufpreis waren für vorne jedoch nach wie vor auch Sportsitze erhältlich.
Eine Ausnahme macht hierbei das 1986er Audi Coupé Sondermodell Extra-Ausgabe.
Technisch gab es weniger Neuheiten - die Motoren wurden (mit Ausnahme des 96 kW-Triebwerks) übernommen.
Als Topmotorisierung gab es im Facelift-Coupé nun einen 136 PS Fünfzylinder mit 2,2 Liter Hubraum.
Die verbesserte Motorisierung brachte in Kombination mit den aerodynamischen Optimierungen das Coupé erstmals über die 200er Marke,
nämlich auf eine Spitzengeschwindigkeit von 202 km/h.
Aber auch das Coupé mit dem „kleinen“ Fünfzylinder wurde - technisch weitestgehend unverändert - um 3 km/h schneller angegeben.
Die beiden Fünfzylinder-Motoren mit 115 PS und 136 PS wurden auch nach dem Facelift exklusiv als Audi Coupé GT vermarktet.
Der neue 2,2 Liter-Motor beerbte das bisherige 130 PS-Triebwerk mit etwas mehr Leistung und einer insgesamt verbesserten Fahrkultur.
202 km/h Spitzengeschwindigkeit gab Audi für die Top-Motorisierung an.
Der neue Fünfzylinder war mit einer elektronischen Leerlaufstabilisierung und Schubabschaltung
(nicht in Verbindung mit dem Automatik-Getriebe) ausgerüstet, dazu machten Hydrostößel die Ventileinstellung überflüssig.
Den „großen“ Fünfzylinder gab es nun neben dem serienmäßigen 5-Gang-Getriebe auch erstmals in Kombination mit einer Dreigang-Getriebeautomatik.
Das 4+E-Getriebe wurde auch beim 2-Liter-Modell durch eine Schaltbox mit 5 Gängen ersetzt.
Auch die Bremsanlage des 136-PS-Modells wurde verbessert:
anstelle von Trommelbremsen sorgten nun auch an der Hinterachse Scheibenbremsen für Verzögerung.
Die Servolenkung war wie schon zuvor bei dieser Motorenoption im Kaufpreis inbegriffen.
Da die Verkaufszahlen 1986 nach wie vor gut waren und das Audi Coupé die deutsche Zulassungsstatistik bei den Coupés noch immer anführte,
wurde das Modellprogramm für das Coupé nochmals aktualisiert, während es für die Limousinen 80 und 90
hierzulande schon zugunsten des neuen Audi 80 B3 eingestellt worden war.
Das Coupé ist somit der am längsten hierzulande angebotene B2 nach dem Urquattro, welcher noch bis 1991 zu haben war.
Das nur als Audi Coupé bezeichnete Grundmodell mit der Kensington-Veloursausstattung entfiel ab sofort.
Fortan gab es nur noch das Audi Coupé GT, jedoch wurde die GT-Ausstattung nun auch in Kombination
mit den 88/90 PS starken Vierzylindermotoren angeboten.
Zudem wurde die Farbpalette entsprechend den Farben für den neuen Audi 80 B3 angelichen, der seit 1986 auf dem Markt war.
Optisch unterscheiden konnte man zwischen den Vier- und Fünfzylinder-Coupés nur noch an der Farbe der Regenrinne und dem Heckspoiler,
der bei den Vierzylindern inn seidenmatt-schwarzer Kunststoffoptik blieb,
während sie bei den Fünfzylinder-Modellen nun in Wagenfarbe lackiert waren.
Der bisher angebotene 2,0-Liter Fünfzylinder-Motor entfiel und wurde durch die beiden 1,8 Liter Vierzylinder-Einspritzmotoren
mit 110 und 112 PS des bisherigen Audi 80 GTE ersetzt.
Weiterhin im Angebot waren die beiden 2,2-Liter-Modelle mit 136 PS und abgasgereinigten 115 PS bzw. 120 PS im Coupé quattro.
Bei diesen Motorisierungen waren jetzt die Alufelgen mit entsprechender Bereifung wieder im Serienumfang enthalten.
Eine Motorisierung, die ab dem Modelljahr 1987 im Audi Coupé GT angeboten wurde, gab es lediglich für einige Exportmärkte
wie USA, Kanada, Österreich oder Schweiz - in Deutschland war diese Motorisierung nicht zu haben:
es handelte sich dabei um den 2,3-Liter-Fünfzylinder mit 136 PS, der für den Audi 90 Typ 89 vorgesehen war.
Dieses neue Triebwerk hatte eine Bosch KE-III-Jetronic-Einspritzung und einen geregelten Katalysator,
um die neuen strengen Abgasvorschriften dieser Länder zu erfüllen.