AudiCoupé
Audi Coupé
Mit der großen Modellpflege zu den Werksferien wurden die B2-Modelle zum Modelljahr 1985 gründlich modernisiert und aufgewertet,
wobei bekanntermaßen das aerodynamische Flaggschiff Audi 100/200 des Typs 44 Pate stand.
Die schräggestellte Front mit neuen Scheinwerfern und neuem Kühlergrill war eine der markantesten Neuerungen der ganzen Modellreihe,
beim Coupé konnte der Luftwiderstandsbeiwert unter Anderem dadurch sogar auf cW = 0,36 gesenkt werden.
Das Coupé teilte sich die neue Front nun auch mit der als Audi 90 bezeichneten Luxus-Version des Audi 80,
die Stoßstange bildete nun eine Einheit als voluminöse, bis zu den Radhäusern reichende Frontschürze in Wagenfarbe,
auf der Oberseite waren Edelstahl-Zierleisten montiert.
Die Blinker wanderten von den Stoßstangen-Ecken weiter nach innen, wo sie etwas geschützer vor kleinen Remplern & Anstreifern waren;
sie flankierten als optische Einheit zusammen mit den Nebelscheinwerfern das Kennzeichen.
In der Seitenlinie fielen die verbreiterten, seitlichen Stoßleisten mit eingelegtem Edelstahlstreifen auf, die die optische Linie der Stoßstangen vorne und hinten aufgriffen
und nun auch über den Türfalz führten, anstatt wie bisher knapp unterhalb zu enden.
Die Schweller waren -identisch zum Audi 90- mit in Wagenfarbe lackierten Kunststoffteilen verkleidet.
Die serienmäßigen Stahlräder waren mit den glattflächigen "Aero"-Radvollblenden des Audi 100 abgedeckt.
Aluminiumfelgen gab es gegen Aufpreis, jetzt nur noch im neuen 16-Speichen-Design.
Die neue Heckansicht war ebenfalls geprägt von einer neuen, voluminösen Heckschürze in Wagenfarbe mit integriertem Stoßfänger und Edelstahlauflagen,
wobei diese Komponenten nicht mit denen des Audi 90 identisch sind.
Die Rückleuchten und das Leuchtenband mit Coupé-Schriftzug waren nun schwarz getönt - eine Optik, die bislang vom Tuner und Ex-Audi-Mitarbeiter Walter Treser angeboten und nun in die Serie übernommen wurde.
Der bisherige schwarze Heckspoiler aus PU-Schaum wurde durch eine formal identische Hartplastik-Version ersetzt,
die den Vorteil hatte, daß sie zum Einen leichter war, was das Öffnen der Heckklappe erleichterte,
und zum Anderen den Hang des bisherigen Teils eliminierte, sich allmählich mit Wasser vollzusaugen.
Die mattschwarze Teilfolierung auf der Oberseite der Heckklappe entfiel ersatzlos.
Das Basismodell des facegelifteten Audi Coupés kam nach der Modellpflege nun ohne das bisherige Kürzel „GL“ für die Vierzylinder-Version aus
- und ist damit genau genommen das einzige Modell, das werksseitig tatsächlich nur als " Audi Coupé " vermarktet wurde.
Dies gilt es im Hinterkopf zu behalten, will man eine Verwechslung zwischen dem Gattungsbegriff und der Modellbezeichnung vermeiden.
Optisch rückte der Vierzylinder mit dem Facelift nun näher an das fünfzylindrige Topmodell GT: in Front- und Heckansicht waren kaum Unterschiede zwischen den Ausstattungsvarianten erkennbar.
Einige wenige äußerliche Unterscheidungen zum GT blieben jedoch bestehen: glanzeloxierte Regenrinne, Fensterrahmen in Wagenfarbe,
keine Luftschaufel auf dem Wischerarm, kein grüner Blendstreifen in der Windschutzscheibe.
Beim Innenraum dagegen war der Unterschied schon deutlicher: die Innenausstattung entsprach im wesentlichen der des neuen Audi 80 CD.
Die Sitze waren mit den Kensington-Veloursstoffen bezogen, der Kunde konnte zwischen vier Farbvarianten wählen.
Eine Ausnahme macht hierbei das 1986er Audi Coupé Sondermodell Extra-Ausgabe.
Eine der häufigsten Kritikpunkte am Audi B2 war das bisherige Armaturenbrett, das als hart und knarzig bemängelt wurde.
Der neue, ebenfalls aus dem facegelifteten Audi 80 übernomme Instrumententräger bestand aus aufgeschäumtem Polyurethan und vermittelte wie der Rest der Ausstattung
eine qualitativ deutlich verbesserte Verarbeitung. Die Armaturentafel gab es in den drei Farben Brasil (Braun), marine (blau) und Graphit (Schwarz).
Zum GT, der die nochmal höherwertigere Schalttafel des neuen Audi 90 bekam, war damit eine zusätzliche Differenzierung entstanden.
Beide Modelle verfügten jedoch über die großen, über die gesamte Türlänge reichenden Ablagekästen.
Als Motorisierung wurde weiterhin der bewährte 1,8 Liter Vierzylinder mit 90 PS als Vergaser- oder Einspritzermotor angeboten.
Bedingt durch die optimierte Aerodynamik konnte mit der Einstiegsmotorisierung nun eine etwas höhere Spitzengeschwindigkeit von 172 km/h erreicht werden.
Da die Verkaufszahlen 1986 nach wie vor gut waren und das Audi Coupé die deutsche Zulassungsstatistik bei den Coupés noch immer anführte,
wurde das Modellprogramm für das Coupé nochmals aktualisiert, während es für die Limousinen 80 und 90 hierzulande schon zugunsten des neuen Audi 80 B3 eingestellt worden war.
Das Coupé ist somit der am längsten hierzulande angebotene B2 - nach dem Urquattro, welcher noch bis 1991 zu haben war.
Das nur als Audi Coupé bezeichnete Vierzylinder-Grundmodell mit der Kensington-Veloursausstattung entfiel ab sofort.
Fortan gab es nur noch das Audi Coupé GT, jedoch wurde die GT-Ausstattung nun auch in Kombination mit den 88/90 PS starken Vierzylindermotoren angeboten.
Anders als bei dem Sondermodell "Extra-Ausgabe Audi Coupé" von Anfang 1986 wurde nun wirklich die komplette GT-Ausstattung auch in den Vierzylinder-Modellen verbaut.
Zudem wurde die Farbpalette entsprechend den Farben für den neuen Audi 80 B3 angelichen, der seit 1986 auf dem Markt war.
Optisch unterscheiden konnte man zwischen den Vier- und Fünfzylinder-Coupés nur noch an der Farbe der Regenrinne und dem Heckspoiler,
der bei den Vierzylindern aus schwarzem Kunststoff bestand, während sie bei den Fünfzylinder-Modellen nun in Wagenfarbe lackiert waren.
Der bisher angebotene 2,0-Liter Fünfzylinder-Motor entfiel und wurde durch die beiden 1,8 Liter Vierzylinder-Einspritzmotoren des bisherigen Audi 80 GTE ersetzt.
Zum einen war dies die 112 PS starke Version mit der Bosch K-Jetronic ohne Abgasreinigung, und als umweltfreundlichere Version,
der 110-PS-Motor mit ebenfalls 1,8 Liter Hubraum mit KE-Jetronic und einem geregelten Katalysator.
Beide Motoren wurden ausschließlich mit einem 5-Gang-Schaltgetriebe angeboten.
Die Spitzengeschwindigkeit dieser Modelle gab Audi mit 187 km/h (186 km/h für das Kat-Modell) an.
Beim 110-PS-Motor mit Kat ermöglichte eine selektive Klopfregelung auch die Verwendung unverbleiten Benzins, ohne dass der Motor Schaden nahm.