Audi80Quattro5E
Audi 80 quattro 5E
Der Audi Quattro war mit einem Preis im Gegenwert von rund drei "normalen" Audi 80 nur einem kleinen sportbegeisterten und zahlungskräftigen Publikum vorbehalten.
Nach den Erfolgen des "Urquattro" wollte Audi mehr: nämlich den Quattro-Antrieb auch in der Großserie etablieren.
Ferdinand Piech kündigte 1982 an, dass bald in jeder Audi-Baureihe ein quattro-Modell angeboten wird.
Ende 1982 war Audi mit dem Urquattro Rallye-Weltmeister in der Markenwertung.
Der perfekte Rahmen, um den quattro-Antrieb erstmals in einem Großserienfahrzeug anzubieten:
Audi präsentierte der Öffentlichkeit den Audi 80 quattro, die erste Mittelklasse-Limousine mit permanentem Allradantrieb.
Für den Allradantrieb wurde die Bodengruppe des Audi 80 geändert. Der Mitteltunnel wurde für die Aufnahme der Kardanwelle vergrößert und wegen der Quattro-Hinterachse
und der damit verbundenen Änderung der Auspuffanlage war auch der Kofferraumboden gänzlich anders als bei den frontgetriebenen Brüdern.
Der quattro-Antrieb sorgte beim Audi 80 für neutraleres Fahrverhalten, mehr Traktion und höhere Kurvengeschwindigkeiten.
Wie der große Bruder hat auch der Audi 80 quattro einen quer unter dem Kofferraum sitzenden Endschalldämpfer mit Doppelendrohr in Verbindung mit dreiflutigem Krümmer und Hosenrohr.
Beim Motor handelt es weitestgehend sich um den Fünfzylinder-Einspritzmotor mit 2,1 Liter Hubraum, der seit März 1982 im Audi Coupé GT 5E angeboten wurde.
Im 80 quattro leistet er 136 PS und beschleunigt die Allrad-Limousine auf 193 km/h Spitzengeschwindigkeit.
Um der höheren Leistung gerecht zu werden, verfügt der 80 quattro an der Vorderachse über Scheibenbremsen vorn (innenbelüftet) und hinten.
Optisch unterscheidet sich der 80 quattro in einigen Details von den frontgetriebenen Versionen - so hatte er die Front des Audi Coupé bzw. 80 CD 5E/5S geerbt.
Breitband-Doppelscheinwerfer hinter einer gemeinsamen Streuscheibe, die Blinkleuchten in den Ecken der Stoßstange statt neben den Hauptscheinwerfern
sowie der in Wagenfarbe lackierte Frontspoiler. In der Seitenansicht fallen die breiten Zierleisten des Audi 80 CD 5E/5S auf, sowie die ebenfalls geschwätzten Türrahmen.
Anders als der CD trug der quattro fast keinen Chromschmuck - alle Glanzteile waren, wie schon beim GTE, geschwärzt.
In den hinteren Dreiecksscheiben waren kleine quattro-Schriftzüge angebracht.
Nur die allerersten Exemplare zierte zusätzlich das "5E"-Emblem im Kühlergrill.
Zwischen den Rückleuchten sitzt die vom CD und GTE bekannte schwarze Kunststoffblende .
Markanter waren der Heckspoiler und eine dreiteilige , angesetzte Blech-Heckschürze in Wagenfarbe mit dem Doppelrohr-Auspuff.
Serienmäßig wird der ausschließlich viertürige Audi 80 quattro mit Rädern der Größe 175/70 HR14 auf Stahlfelgen mit Radvollblenden im Aero-Stil des neuen Audi 100 geliefert.
Auch im Innenraum erinnert Einiges an das Coupé GT: mit Karotweed negro bezogenes Gestühl, Sportsitze vorne mit Rahmenkopfstützen, der Fahrersitz höhenverstellbar,
ausgeformte Rücksitzbank mit integrierten Kopfstützen hinten. Optional wurde erstmals im Audi 80 eine Echtlederausstattung für 2567,- DM Aufpreis (Dez. 1982) angeboten.
Der Himmel war in der Farbe negro gehalten. Das Vierspeichen-Sportlenkrad war ebenso lederbezogen wie Schaltknauf und Schaltsack.
Über dem Kombiinstrument hatte der 80 quattro einen zusätzlichen, geriffelten Kunststoff-Blendschutz.
In der Mittelkonsole saß die Differentialsperremit einem Zugknopf und zwei Kontroll-leuchten, um bei Bedarf Mittel- und Hinterachs-Differential pneumatisch zu sperren.
Bei den Extras zeigte sich der Audi 80 quattro im Gegensatz zu seinen Brüdern sehr exquisit: erstmalig fanden sich Optionen wie eine Geschwindigkeitsregelanlage (536,- DM)
oder ein elektrisches Schiebedach (1442,- DM) in der Aufpreisliste (Preise Stand Dezember 1982).
Die elektrischen Fensterheber gab es jedoch nur für die vorderen Türen, während man sie für die frontgetriebenen 80er ab GL-Ausstattung für alle vier Türscheiben ordern konnte.
Auch bot Audi im ersten Modelljahr 1983 für den 80 quattro lediglich die Option für einen beheizbaren Fahrersitz an.
Erst im Modelljahr 1984 wurde dieses Angebot auch auf den Beifahrersitz erweitert.
Der Kunde hatte Ende 1982 die Wahl zwischen sieben Serienfarben:
Marsrot, Alpinweiß, Zermattsilber Metallic, Montegoschwarz Metallic, Amazonasblau Metallic, Portorosé Metallic und Sienarot Metallic.
Ab 31.850,- DM durfte der Käufer die erste Serienlmousine mit permanentem Allradantrieb sein Eigen nennen.