Verformung von Front- & Heckblech, Schäden an den Schürzen
Durch die konstruktiv recht weiche Auslegung von Front- & Heckblech führen auch kleine Rempler wie
Parkstreifer oder bereits langsames Rollen gegen Blumenkübel, Poller etc. schnell zu Verformungen des Blechs,
auch wenn sich ein leichtes „Andocken“ vielleicht nicht so anfühlen mag.
So gut wie alle Typ 81/85, die die letzten 25-35 Jahre halbwegs durchgängig bewegt wurden, weisen leider dieses Schadensbild auf.
Wo man bei leicht eingedrücktem Heck eventuell selbst noch Hand anlegen kann,
da es sich um ein großteils planes + von innen zugängliches Blech handelt,
wird es bei dem komplex geformten Frontblech schwierig, hier den Urzustand wiederherzustellen.
Die Frontbleche für Vier- und Fünfzylindermotoren sind unterschiedlich – und beide seitens Audi nicht mehr lieferbar.
Abhilfe schaffen können hier gut erhaltene Gebrauchtteile aus Schlachtungen - oder ein fähiger Karosseriebauer.
Es gilt zu beachten, daß die formalen Unterscheide zwischen Vier- & Fünfzylinder-Frontblechen sich in den Anbauteilen fortsetzen;
so sind die Kühlergitter unterhalb der Stoßstange ebenso wie die Frontspoiler unterschiedlich und quasi nicht untereinander austauschbar.
Ein untrügliches Indiz für zurückliegende Rempler & Unfallschäden sind Stoßstangen,
die hinten & vorne „preß“ am Blech anliegen, womöglich schon mit Scheuerstellen am Lack;
original sollte hier ringsum ein gleichmäßiger Luftspalt zu sehen sein.
Auch "hochglänzende" Schürzen sind ein Anzeichen für zurückliegende Schäden - ab Werk waren die in Wagenfarbe gehaltene Bereiche
niemals so glatt lackiert wie die restliche Karosserie, sondern wiesen immer eine leicht rauhe Oberfläche auf,
so als wäre z.B. vor dem Lackieren noch eine Schicht Steinschlagschutz aufgetragen worden.
Spiegelglatt lackierte Schürzen sollten daher immer ein Grund zur Skepsis sein.
Ebenfalls waren die schwarzen Bereiche unterhalb der V2A-Leisten niemals in irgendeiner Form lackiert;
hier herrschte ab Werk die nackte, schwarze Kunststoffoptik vor.
Die V2A-Leisten von NFL Coupé + 90er sind nicht an den Stoßstangen befestigt, sondern mittels sog. Tannenbaumzapfen direkt an der Karosserie.
Man begutachte den Abstand zwischen Vorderkante Leiste sowie Ende der Schürze:
sollte sich hier links und rechts eine Differenz zeigen, ist das ein sicheres Indiz für frühere Rempler.
Knicke in Stoßstangen & Schürzen:
Alle VFL-Autos sowie der NFL 80er haben Stahlträger unter der Stoßstangenhaut, die Schläge direkt auf die Karosserie weitergeben.
Die NFL Coupés & 90er haben (außer den US-Versionen) an dieser Stelle einen GFK-Träger, der dann meist gebrochen ist.
Daß in beiden Fällen die Träger recht einfach von der Sroßstangen“haut“ zu trennen sind, macht Reparaturen vergleichsweise einfach:
die Stahlträger können -bis zu einem gewissen Maß- geradegebogen werden, die GFK-Träger reparatur-laminiert.
Die formal identischen Träger aus US-Export-Autos bestehen aus Aluminium und können mit etwas Geschick angepasst werden.